Erste ukrainische Gastforscher kommen an die Universität Bayreuth
Universität Bayreuth, Pressemitteilung Nr. 47/2022 vom 7.4.2022
Drei der ersten Stipendien aus dem „Gastforschungsprogramm für geflohene ukrainische Wissenschaftler:innen“ der VolkswagenStiftung gehen an die Universität Bayreuth (UBT) : In dieser Woche wurde die Förderung für Forscher von der National University Odessa Law Academy und vom Institut für Physik der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine in Kyjiw bewilligt. Sie werden in Kulmbach und Bayreuth gemeinsam mit Wissenschaftler*innen der UBT an Forschungsvorhaben in den Rechtswissenschaften und in der Physik arbeiten.
„Wir sind solidarisch mit unseren Kolleginnen und Kollegen in der Ukraine und wir halten es für unsere Pflicht, ihnen in dieser schwierigen Situation beizustehen“, erklärt Universitätspräsident Prof. Dr. Stefan Leible. „Deshalb mehr freut es mich sehr, dass wir schon jetzt Forschende aus der Ukraine hier begrüßen dürfen und sie dank der VolkswagenStiftung in ihrer Arbeit unterstützen können.“
Prof. Dr. Serhii Pavlov ist bereits in Kulmbach angekommen. Der Topjurist, der noch vor dem Krieg als Kandidat für ein Richteramt am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte angetreten war, arbeitete zuvor an der National University Odessa Law Academy und als Anwalt und Fachjournalist. Pavlov wird mit Prof. Dr. Kai Purnhagen, Inhaber des Lehrstuhls für Lebensmittelrecht an der Fakultät für Lebenswissenschaften: Lebensmittel, Ernährung und Gesundheit in Kulmbach am Forschungsvorhaben „Formation of a new tradition of European law“ arbeiten.
„Ich bin der VolkswagenStiftung dankbar, dass sie dem Kollegen Pavlov einen Rahmen bietet, um seine Forschungen hier in Sicherheit fortzuführen. Wir sind in Kulmbach darüber hinaus froh und dankbar, zugleich einen der besten Juristen der Ukraine bei uns begrüßen zu dürfen“, sagt Prof. Dr. Purnhagen und betont: „Die Bewahrung von Frieden in Europa ist das vornehmste Ziel des Europarechts, welchem sich jeder Europarechtler verpflichtet fühlt. Die Ereignisse in der Ukraine haben gezeigt, dass das Europarecht bei der Bewältigung dieser Aufgabe vielleicht neue Impulse benötigt. Ich freue mich gerade, mit Herrn Pavlov zu dieser Frage an der Universität Bayreuth arbeiten zu dürfen.“
Zwei weitere Stipendien hat die VolkswagenStiftung in dieser Woche für den Bereich Physik an der UBT zugesagt: Prof. Dr. Andrey Kadashchuk und der Doktorand Andrei V. Stankevich vom Institut für Physik der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine werden in Bayreuth zu Gast sein. Dort werden sie mit Prof. Dr. Anna Köhler, Inhaberin des Lehrstuhls für Experimentalphysik II (Optoelektronik weicher Materie) an der Universität Bayreuth, an „Organic Long Persistent Luminescence“ arbeiten. Sie berichtet: „Wir waren gerade zusammen auf einem von mir geleiteten Netzwerktreffen in Österreich, als uns morgens die Nachricht des Kriegsausbruchs überraschte. Es war sofort klar, dass die beiden Kollegen nicht nach Kiew zurückkehren konnten, und so sind sie zunächst mit mir nach Bayreuth zurückgekehrt. Ich freue mich sehr, dass es uns durch die Mittel der VolkswagenStiftung ermöglicht wird, unsere ukrainischen Kollegen zu unterstützen, damit sie ihre wissenschaftliche Arbeit fortsetzen können und wir unsere Zusammenarbeit intensivieren können.“
Und es werden mehr Forscher*innen aus der Ukraine an die Universität Bayreuth kommen: Im Moment sind fünf weitere Anträge auf Förderung bei diversen Stiftungen und Organisationen in Bearbeitung. Die Stabsstelle Forschungsförderung und das International Office der Universität kooperieren eng, um Gastgeber*innen und Forschende bestmöglich zu beraten und die ersten Schritte in Bayreuth zu begleiten.
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Stabsstelle Forschungsförderung
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E-Mail: mirjam.horn-schott@uni-bayreuth.de
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Pressesprecherin Universität Bayreuth
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